top of page

Want to generate your own video summary in seconds?

Die Bedeutung von Funktion in der Architektur: Eine kritische Analyse

In this analysis, the often misunderstood role of the term 'function' in architecture is discussed, including the perspectives of Vitruvius, Günter Fischer, and Nikolaus Petzner.

Video Summary

In der aktuellen Diskussion über Architekturtheorie wird der Begriff 'Funktion' intensiv hinterfragt. Der Referent hebt hervor, dass dieser Begriff häufig missverstanden wird, insbesondere im Kontext von Vitruvs Prinzipien: Festigkeit, Zweckmäßigkeit und Schönheit. Er verweist auf das Buch von Günter Fischer aus dem Jahr 2009, das die klassische Übersetzung von Vitruv analysiert und Fehler in der Interpretation aufzeigt. Fischer interpretiert 'Zweckmäßigkeit' als 'convenience', was eine weitreichendere Bedeutung hat als das deutsche Wort. Diese Differenzierung ist entscheidend, um die Komplexität des Begriffs zu verstehen.

Zusätzlich wird diskutiert, dass der Begriff 'Funktion' in der Mathematik eine andere Bedeutung hat, was zu weiteren Missverständnissen führt. Nikolaus Petzner, der 1961 die soziale Verantwortung der Architektur betont, wird zitiert. Er argumentiert, dass die Funktionalität eines Gebäudes wichtiger ist als dessen äußere Erscheinung. Diese Sichtweise wird kritisch betrachtet, da der Referent die moderne Auffassung in Frage stellt, dass Schönheit vernachlässigt werden kann, solange die Funktion gegeben ist. Er verweist auf die Idee, dass der Zweck von außen kommt, sei es durch gesellschaftliche Anforderungen oder spezifische Kundenbedürfnisse.

Diese Perspektive führt zu einer Fragmentierung der Architektur, in der Architekten oft nur als Dienstleister agieren. Der Referent betont die Rolle des Architekten als kreativen Denker, der den wahren Zweck eines Bauwerks definieren und interpretieren muss, um dessen Wert zu erkennen. Die Beziehung zwischen Architektur und Kunst ist seit langem umstritten. Adolf Loos argumentierte bereits 1909, dass Architektur nicht als Kunst betrachtet werden sollte, da sie dem Komfort der Menschen dienen muss, während Kunst unabhängig von solchen Anforderungen existiert.

Josef Frank hingegen sah keinen Sinn darin, diese Unterscheidung zu treffen. Er betonte, dass der Architekt die Fähigkeit haben sollte, Schönheit zu schaffen, ohne dass dies notwendigerweise ein Kunstwerk ist. Im Jahr 1931 wurde die Idee diskutiert, dass Architektur über Jahrhunderte als minderwertig angesehen wurde, weil sie funktional sein muss. Der Referent stellt fest, dass die Funktion nicht vorgegeben ist, sondern durch den Entwurf selbst entsteht. Dies bedeutet, dass die Wahrnehmung von Architektur stark von der Nutzung und dem Verhalten der Menschen abhängt.

Der Text verweist auf die Notwendigkeit, verschiedene Aspekte der Architektur zu berücksichtigen, wie Raum, Konstruktion und Licht. Sachlichkeit bedeutet nicht Einheitlichkeit, sondern Heterogenität. Der Architekt muss Entscheidungen treffen, die zu einem kohärenten Entwurf führen, wobei die Form nicht im Voraus festgelegt ist. Die Diskussion schließt mit der Feststellung, dass die Funktion in der Architektur oft missverstanden wird und dass Kreativität nicht von externen Vorgaben abhängt. Frank schloss mit der Aussage, dass man alles verwenden kann, was man verwenden kann, was die Flexibilität und Vielfalt in der Architektur unterstreicht.

Click on any timestamp in the keypoints section to jump directly to that moment in the video. Enhance your viewing experience with seamless navigation. Enjoy!

Keypoints

00:00:03

Einführung in die Funktion

Der Sprecher äußert ein großes Interesse am Thema Funktion in der Architektur und beschreibt es als einen irreführenden Begriff innerhalb der architektonischen Theorie. Er verweist auf Vitruvs Prinzipien der Architektur, die Stärke, Nützlichkeit und Schönheit umfassen, und betont, dass Stärke sich auf die Konstruktion bezieht, Nützlichkeit ins Englische mit Bequemlichkeit übersetzt wird und Schönheit mit Freude assoziiert wird.

Keypoint ads

00:01:35

Vitruv und Nützlichkeit

Günter Fischers Veröffentlichung von 2009 in der 'Bauwelt' untersucht kritisch die klassische Übersetzung von Vitruvius durch Kurz und Fenstermacher aus den 1960er Jahren und hebt Fehlinterpretationen hervor. Fischer übersetzt den Begriff der Nützlichkeit als Schlüsselkonzept und behauptet, dass die Nützlichkeit bei der architektonischen Gestaltung berücksichtigt werden muss, um sicherzustellen, dass der Grundriss fehlerfrei ist und die Nutzung nicht behindert, während er auch angemessen nach den Himmelsrichtungen verteilt ist.

Keypoint ads

00:02:51

Missverständnis der Funktion

Der Sprecher merkt an, dass der Begriff 'Funktion' im ursprünglichen Kontext von Vitruvius nicht verwendet wurde, was zu Missverständnissen führt. Sie erklären, dass 'Funktion' in der Mathematik eine kausale Beziehung zwischen Werten bezeichnet, was die Interpretationen in der Architektur irreführen kann, indem es suggeriert, dass die Funktion vorbestimmt und unveränderlich ist, ähnlich wie die Einschränkungen des Standorts und des Materials.

Keypoint ads

00:04:20

Form und Schönheit

Die Diskussion verschiebt sich auf das Verhältnis zwischen Form und Funktion, zusammengefasst in dem Satz 'Form folgt der Funktion.' Der Sprecher reflektiert darüber, wie Schönheit historisch als kausale Determinante in der Architektur verstanden wurde, und verweist auf Prinzipien wie Proportion, den goldenen Schnitt und klassische Ordnungen. Er erwähnt Le Corbusiers Ansatz und schlägt vor, dass, während viele Linien Harmonie schaffen können, die Definition von Schönheit in der Architektur heute oft umstritten ist.

Keypoint ads

00:05:04

Soziale Verantwortung in der Architektur

Nikolaus Pevsners Radiovortrag von 1961 führt eine breitere historische Perspektive auf die Funktion ein und behauptet, dass Architektur nicht nur als Kunstform, sondern auch als Dienst an der Gemeinschaft dient. Dieses neue Verständnis von sozialer Verantwortung wird im Prinzip des Funktionalismus zusammengefasst, das besagt, dass ein Gebäude in erster Linie gut funktionieren muss, unabhängig von seiner äußeren oder inneren Ästhetik.

Keypoint ads

00:05:42

Funktion vs. Ästhetik

Die Diskussion betont die Bedeutung des Gleichgewichts zwischen Funktionalität und Ästhetik in der Architektur. Sie legt nahe, dass die Schönheit äußerer Designs die interne Funktionalität nicht beeinträchtigen sollte, es jedoch die Vorstellung gibt, dass man ästhetische Überlegungen ganz vernachlässigen könnte, wenn die Funktionalität als ausreichend erachtet wird. Diese Perspektive spiegelt die Gedanken von Adolf Krischanitz wider, der für die Existenz rein funktionaler Objekte plädierte, und Hans Meyer, der ähnliche Ansichten zu diesem Thema vertrat.

Keypoint ads

00:06:28

Architektonischer Zweck

Das Gespräch vertieft sich in das Konzept des Zwecks in der Architektur und verweist auf Kants Definition von Architektur als die Kunst, Dinge angenehm zu gestalten, die willkürlichen Zwecken dienen. Es wird die Frage aufgeworfen, woher diese vorbestimmten Zwecke stammen, was darauf hindeutet, dass sie aus externen Anforderungen, wie Gemeindediensten oder spezifischen Benutzeranforderungen, hervorgehen könnten. Dies führt zu der Idee, dass die Erfüllung dieser Zwecke als eine Form von Dienstleistung angesehen werden könnte, obwohl die Theorie des Funktionalismus den Begriff 'Dienstleistung' in diesem Kontext nicht ausdrücklich verwendet hat.

Keypoint ads

00:08:24

Dienst und Verantwortung

Der Sprecher kritisiert die sich wandelnde Natur der Architekturdienstleistungen und stellt fest, dass zunehmend nicht umfassende Verantwortlichkeiten, sondern spezifische Teilleistungen basierend auf Investitionsvoraussetzungen gefordert werden. Dieser Wandel verschleiert die Ursprünge dieser Anforderungen und führt zu einer Situation, in der traditionelle Kriterien der Architektur, wie Stabilität und Nutzen, sich in Haftungsfragen verwandelt haben, während Schönheit durch den Einfluss von Stararchitekten zur Ware geworden ist.

Keypoint ads

00:09:11

Architektonischer Zweck und Gedanken

In Anlehnung an Adolf Loos und Adolf Venne hebt die Diskussion die Notwendigkeit einer durchdachten Überlegung in der Architektur hervor. Venne argumentiert, dass Architekten sich mit dem wahren Zweck ihrer Entwürfe auseinandersetzen müssen, da dieses Verständnis ihren beruflichen Stand widerspiegelt. Er betont, dass das Wesen der Architektur in diszipliniertem, verantwortungsbewusstem Denken liegt, das in bedeutungsvoller Vorstellungskraft verwurzelt sein sollte, wie in seinen Schriften von 1926 dargelegt.

Keypoint ads

00:10:25

Kunst vs. Architektur

Die Debatte darüber, ob Architektur als Kunstform qualifiziert, wird präsentiert, wobei Adolf Loos diese Vorstellung entschieden ablehnt. Er postuliert eine klare Unterscheidung zwischen Architektur und Kunst und behauptet, dass ein Haus den Bedürfnissen nach Komfort und Nutzen gerecht werden muss, während ein Kunstwerk unabhängig von solchen Verpflichtungen existiert. Diese Perspektive wurde 1909 von Josef Frank wiederholt, der es für sinnlos hielt, diese Dichotomie zu lösen.

Keypoint ads

00:11:00

Architektur als Kunst

Der Sprecher diskutiert den Unterschied zwischen Architektur und Kunst und betont, dass Architektur zwar als eine Form von Kunst angesehen werden kann, historisch jedoch als minderwertig betrachtet wurde aufgrund ihrer funktionalen Natur. Diese Perspektive wurde seit der klassischen Kunsttheorie in Frage gestellt, die nicht erkannte, dass Architektur nicht nur Materialien und Strukturen umfasst, sondern auch die gelebten Erfahrungen und Verhaltensweisen der Menschen.

Keypoint ads

00:12:00

Funktion im Design

Der Sprecher argumentiert, dass Funktion kein vorbestimmter Aspekt des Designs ist, sondern durch den Designprozess selbst geschaffen wird. Diese Vorstellung widerspricht dem Missverständnis, dass Funktion eine externe Anforderung ist, die dem Design auferlegt wird. Der Sprecher zieht Parallelen zwischen Architektur und Musik und schlägt vor, dass, ebenso wie Musik gehört werden muss, Architektur in Bezug darauf erlebt werden muss, wie Individuen mit ihr interagieren.

Keypoint ads

00:13:00

Objektivität in der Architektur

In Anlehnung an einen Text von Adolf Loos aus dem Jahr 1898 hebt der Redner das Konzept der 'Sachlichkeit' in der Architektur hervor, das nicht als äußere Auflage, sondern als Antwort auf die inneren Anforderungen der Materialien und Entwurfsfragen interpretiert werden sollte. Der Redner betont, dass der Architekt sich mit verschiedenen Elementen wie Raum, Konstruktion, Licht und Farbe auseinandersetzen muss, die alle zum architektonischen Anliegen beitragen.

Keypoint ads

00:14:00

Vielfalt in der architektonischen Praxis

Der Sprecher zitiert ein Beispiel aus Loos' Schriften, das die vielfältige Natur architektonischer Aufgaben veranschaulicht, von Steinkirchen bis zu hölzernen Speisesälen, und argumentiert gegen die Notwendigkeit eines einheitlichen künstlerischen Ansatzes. Stattdessen behauptet der Sprecher, dass wahre Objektivität in der Architektur zu Heterogenität und nicht zu Uniformität führt, und schlägt vor, dass das Erreichen künstlerischer Einheit oft das Ergebnis der Annahme von Vielfalt in Designelementen ist.

Keypoint ads

00:15:00

Einheit durch Heterogenität

Der Redner schlussfolgert, dass der Weg zur Erreichung von Einheit in der Architektur durch die Akzeptanz von Heterogenität führt. Diese Perspektive wird am Beispiel eines Lichtschalters veranschaulicht, der einst als fremdes Element in einem Raum betrachtet wurde. Der Redner betont, dass die Anerkennung der Notwendigkeit, verschiedene Kriterien koexistieren zu lassen, zu einem lebendigeren und dynamischeren architektonischen Ausdruck führen kann.

Keypoint ads

00:15:56

Architekturbegründung

Der Sprecher reflektiert über die Rolle der Architektur während seiner Ausbildung und betont, dass sie als Rechtfertigung für Kunst diente. Er hinterfragt den Zweck hinter architektonischen Entscheidungen und schlägt vor, dass die Überlegungen nicht nur funktional waren, sondern vielmehr ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Materialien und Entscheidungen, das zu einem kohärenten Design-Ergebnis führte. Der Sprecher merkt an, dass die Form der Architektur nicht im Voraus festgelegt werden konnte und der Entscheidungsprozess transparent genug sein sollte, damit jeder logisch denkende Mensch zu demselben Schluss kommen könnte.

Keypoint ads

00:17:06

Vielfältige Lösungen im Design

Der Sprecher hebt eine bedeutende Lernerfahrung für die Studierenden hervor: die Erkenntnis, dass verschiedene Architekten zu völlig unterschiedlichen Lösungen gelangen können. Diese Vielfalt impliziert nicht Zufälligkeit; vielmehr können alternative Lösungen ebenfalls gültig und aufschlussreich sein. Die zeitgenössische Antwort auf die Frage nach dem 'Warum' in der Architektur tendiert oft zu 'Warum nicht', was, obwohl charmant, eine Weigerung nahelegt, intersubjektive Rechtfertigungen für Designentscheidungen zu liefern, und stattdessen auf fragwürdige Originalität setzt.

Keypoint ads

00:18:27

Kritik externer Rechtfertigungen

Der Redner kritisiert die Vorstellung, dass Architektur ausschließlich durch externe Zwecke, wie sie von Investoren auferlegt werden, gerechtfertigt werden kann. Er argumentiert, dass das Design nicht auf funktionale Erweiterungen beschränkt sein sollte, sondern auch seine eigene Legitimität hinterfragen muss, um als gut begründet angesehen zu werden. Diese Perspektive stellt die Idee in Frage, dass Architektur lediglich eine Reaktion auf externe Anforderungen sein kann.

Keypoint ads

00:19:49

Studentenbewertungserfahrung

Nach einer Gastprofessur erzählt der Redner von einer Erfahrung, bei der er ein Bewertungsformular ausfüllen musste, das vorformulierte Fragen für die Studierenden enthielt. Er nutzte die Gelegenheit, um zu fragen, ob die Studierenden sich ausreichend verwirrt fühlten, und wies darauf hin, dass Verwirrung oft ein irreführender Begriff in der Architekturtheorie ist. Er verweist auf eine entspanntere Interpretation des Funktionalismus von Josef Frank, der vorschlug, dass man alles verwenden kann, was verwendet werden kann, was auf einen breiteren, flexibleren Ansatz für das Design hinweist.

Keypoint ads

Did you like this Youtube video summary? 🚀

Try it for FREE!

bottom of page